All das hübsch geschmückt und gut erhalten. Kein Touristengedränge, kein Museum, nicht einmal eine erwähnenswerte Weinhandlung. Das ist erstaunlich, denn das Dörfchen trägt einen großen Namen, der rund um den Globus in aller Munde ist: Chardonnay.

Geschichtsträchtige Gemäuer
Die wechselvolle Geschichte des Herzogtums Burgund geht zurück bis ins 9. Jahrhundert. Seine Blütezeit erlebte es im 15. Jahrhundert, als sein Einflussbereich dank geschickter Heiratspolitik über das heutige Elsass und Lothringen, Luxemburg, Belgien bis hinauf in die Niederlande reichte. Mit dem Tod Karls des Kühnen in der Schlacht von Nancy 1477 endete auch der Aufstieg der Herzöge von Burgund. Das Reich wurde zwischen den Habsburgern und Frankreich aufgeteilt und Burgund nach und nach auf seine Kernregion zurückgestutzt. Die Geschichte hat zahlreiche historische Baudenkmäler hinterlassen. In nahezu jedem Dorf findet sich ein Herrensitz, eine Burg oder ein Schloss, mal mehr, mal weniger prunkvoll. Auch unser Ausgangspunkt für die Besichtigungen des östlichen Burgunds ist ein ehemaliges Schloss: Der Campingplatz Château de l‘Épervière umringt das gleichnamige Herrenhaus aus dem 16. Jahrhundert. Darin serviert das Schlossrestaurant unter anderem das regional typische Boeuf Bourgignon. In den angrenzenden Wirtschaftsgebäuden aus dem 18. Jahrhundert befinden sich Rezeption, Bar, Shop, Fahrradverleih und Sanitäreinrichtungen. Das ist Caravaning mit historischem Flair – sehr passend für diese geschichtsträchtige Region. Von hier aus sind die Sehenswürdigkeiten des östlichen Burgund mit dem Wohnmobil leicht zu erreichen.
Eines der beeindrucken Zeugnisse der Blütezeit des Herzogtums Burgund steht heute in Beaune. Das Hôtel-Dieu wurde von Nicolas Rolin, dem Kanzler des burgundischen Herzogs Philipp des Guten erbaut und bezeugt bis heute das Engagement der Führungselite für das Wohl ihrer Untertanen. Mittellose wurden hier kostenlos gepflegt, viele wohlhabende Bürger und Adelige vermachten nach ihrem Tod ihren Besitz dem Krankenhaus. So kam das Hôtel-Dieu zu beträchtlichen Ländereien und wurde um weitere Einrichtungen ergänzt, die unter dem Sammelbegriff Hospices de Beaune firmieren und noch heute in der Krankenversorgung aktiv sind. Finanziert wird das alles durch die Weinproduktion. Den Hospices de Beaune gehören zahlreiche Premier Cru- und Grand Cru-Lagen im Burgund, die jeweils nach ihren Stiftern benannt sind. Die jährliche Wein-Auktion des Hospice de Beaune mit ausgiebiger Verkostung durch Kritiker und Einkäufer ist auch ein Indikator für die generelle Qualität eines Burgunderjahrgangs. Ihr Urteil bestimmt das Preisniveau.
Abwechslungsreiche Aromen

Weitere Informationen
Das Burgund ist ein lohnenswertes Ziel, das sich mit dem Reisemobil ideal erreichen und bereisen lässt. Die Anreise ist von Osten beispielsweise aus Freiburg die E60 und E23 zu empfehlen. Aus Norden führt die schnellste Anreise über die E21.
Camping- und Caravaning-Freunde finden in dieser Region viele Möglichkeiten. Château de l’Epervière ist nur einer von rund 280 Campingplätzen im Burgund. Als Übernachtung für Reisemobile bieten sich zusätzlich über 70 kommunale Reisemobile-Stellplätze an. Ebenfalls in dieser größenordnung liegen die Winzer und landwirtschaftlichen Betriebe, die innerhalb des Netzwerks France Passion Übernachtungsmöglichkeiten anbieten.
Informationen unter www.france-passion.com
Die Tourismusorganisation des Burgund hat bereits zahlreiche Routen für Reisemobile auf ihrer Homepage erstellt. Gleich mehrere rund um das Thema Wein, Crémant, Cassis und Cidre. Einen Besuch wert sind auch die zahlreichen Märkte im Burgund.
Online-Informationen hierzu unter: www.bourgogne-tourisme.com