#Freiheit

Bettina Tietjen auf Tour

Warum Camping mich glücklich macht – ein Interview mit der NDR-Moderatorin Bettina Tietjen

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In ihrem zweiten Buch lässt uns die sympathische Moderatorin und Bestsellerautorin einen Blick hinter die Gardinen ihres Reisemobils werfen und teilt ihre schönsten Urlaubserinnerungen.
Wann haben Sie Ihre Vorliebe für das Reisen mit dem Wohnmobil entdeckt?
Mit 18 Jahren. Ich bin damals nach dem Abi mit ein paar Freunden in einem selbstrestaurierten T2 Bulli nach Frankreich gefahren. Das waren fantastische drei Wochen, das Gefühl von Freiheit und Abenteuer werde ich nie vergessen.

Danach bin ich lange gar nicht campen gewesen, erst mit 31 Jahren habe ich meinen Mann kennengelernt, er war Surfer und hatte sich einen T3 ausgebaut. Von da an gab´s kein Halten mehr…Bis heute ist kein Jahr vergangen, in dem wir nicht losgefahren sind. Seit 19 Jahren haben wir einen Fiat Ducato, einen Kastenwagen, den mein Mann ebenfalls selbst ausgebaut hat. Kompakt und unverwüstlich!

© privat
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Als Autorin und Moderatorin sind Sie sehr viel unterwegs. Wie viel Zeit bleibt da für die Urlaubsplanung, oder ziehen Sie es vor, spontan loszufahren?
Spontan insofern, als wir unser Reiseziel immer sehr kurzfristig festlegen. Wir entscheiden nach Wetter, Lust und Laune und reservieren auch niemals, denn dann ist man ja gebunden. Den Zeitraum muss ich natürlich längerfristig festlegen, ich habe ja Sendetermine und Kollegen, mit denen ich mich absprechen muss. Wir sind im Schnitt sechs bis sieben Wochen im Jahr mit dem Wohnmobil unterwegs, die meiste Zeit davon in Südeuropa.

Gibt es Orte, an denen Sie immer wieder Urlaub machen, oder erkunden Sie lieber neue Ziele?
Damit wir nicht nur auf unsere Lieblingsinsel Korsika fahren, sind wir immer einen Sommer dort und im Jahr darauf woanders. Also immer abwechselnd das Vertraute und das Neue, noch Unerforschte. So wird es nie langweilig.

Wie verbringen Sie einen typischen Tag auf dem Campingplatz?
Ausschlafen, Kaffee in der Sonne, Morgenbad im Meer oder im See. Ich liebe es, irgendwo direkt am Wasser zu stehen. Dann ausgiebig frühstücken und dann den Tag auf sich zukommen lassen. Fahrradtouren, Wanderungen, mit dem Boot rausfahren, oder auch einfach faul am Strand oder in der Hängematte rumliegen und lesen. Abends dann grillen oder irgendwas auf dem Campingkocher brutzeln, Weinchen dazu, Kerze an, fertig. Alles sehr unspektakulär.

Ihr Buch handelt auch von den Menschen, die Sie auf Ihren Reisen treffen. Gibt es Begegnungen, die Ihnen besonders im Gedächtnis geblieben ist?
Meistens sind es ja Begegnungen auf Zeit, Menschen, mit denen man ein paar Stunden oder Tage zusammen verbringt und dann geht man wieder auseinander. Aus einer Camping-Begegnung vor vielen Jahren hat sich mittlerweile eine enge Freundschaft entwickelt, wir treffen uns regelmäßig mit einer ganzen Clique immer auf demselben Platz und haben viel Spaß miteinander.

Was ich aber auch sehr mag, sind die Begegnungen mit den Einheimischen, sehr viele Campingplätze sind ja Familienbetriebe. Ob morgens beim Baguetteholen oder abends im Restaurant, man kommt immer ins Gespräch und erfährt so manches über Land und Leute.

Welche Länder haben Sie bereits bereist?
Unser Lieblingsland ist Frankreich, speziell Korsika und die Atlantikküste. Wir waren aber auch schon in Spanien, Italien, Kroatien, Österreich, in der Schweiz, in Holland, Dänemark, Schweden und Finnland. Und in Kanada, da haben wir uns ein Wohnmobil gemietet.

Was ist für Sie das Besondere an dieser Urlaubsform und warum macht Camping Sie so glücklich?
Ich liebe es, immer draußen zu sein und mal für ein paar Wochen im Jahr auf all den Komfort zu verzichten, der einen sonst umgibt. Außerdem genieße ich das Freiheitsgefühl, von jetzt auf gleich entscheiden zu können, wohin die Reise geht. Heute hier, morgen dort. Der Weg ist das Ziel.

© privat
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Bettina Tietjen steht auf Camping. Direkt, bodenständig, einfach. Bereits als Jugendliche hat sie gern den Schlafsack ausgerollt und schwört bis heute auf die Freiheit unterm Sternenhimmel – von der Ostsee bis zum Mittelmeer. Hauptsache, der Wind ruckelt schön am Wohnmobil, morgens blubbert die bordeigene Espressomaschine und beim Abwasch erzählen wildfremde Mitcamper aus ihrem Leben.

Bettina Tietjens Camping-Geschichten handeln von Menschen, von Landschaften und von skurrilen Erlebnissen zwischen Klohäuschen und Traumstränden. Humorvoll. Kurzweilig. Selbstironisch. Kommen Sie mit auf die Reise.

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Über Bettina Tietjen

Bettina Tietjen, geboren 1960, arbeitete nach ihrem Germanistik- und Romanistikstudium als Moderatorin, Reporterin und Autorin für RIAS Berlin, Deutsche Welle, WDR und diverse Printmedien. Seit 1993 ist sie beim NDR-Fernsehen Gastgeberin auf dem Roten Sofa der Sendung »DAS!«. Außerdem empfängt sie einmal im Monat prominente Gäste in ihrer Freitagabend-Talkshow, seit 2015 zusammen mit Alexander Bommes („Tietjen und Bommes“). Seit 2008 moderiert sie die Radiosendung »Tietjen talkt« bei NDR 2. Ihr Buch „Unter Tränen gelacht“ über die Demenzerkrankung ihres Vaters war über 30 Wochen auf der Spiegel-Bestsellerliste.
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