#Abenteuer

County Cork

Natur so weit das Auge reicht

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Wer nach irischer Pub-Kultur sucht, wird im County Cork fündig. Malerische Inseln mit individueller Kulinarik eignen sich ideal für Tagesausflüge.
Ganz Irland feierte in 2013 eine große Party – landesweit und das ganze Jahr lang! Mit unzähligen Veranstaltungen über die gesamte Insel verteilt lud man Besucher ein, am „The Gathering“ teilzunehmen, bei dem jeder einzelne Ire zum Gastgeber wurde. Aber in Irland hat man eigentlich immer die Wahl: teilnehmen an Festivals und kulturellen Ereignissen oder lieber beim Wandern, Radfahren, Reiten, Surfen oder Kajaking die atemberaubende Natur erleben. Wir haben uns auf den Weg in die Grafschaft Cork gemacht, um von beidem ein bisschen zu genießen.

Ausgangspunkt ist dabei die quirlige Universitätsstadt Cork: kosmopolitisch und doch intim. Zahlreiche Theater, Galerien und interessante Kirchenbauten zeugen vom weltmännischen Flair, schummrige Pubs in denen man bei traditioneller Live-Musik Einheimische kennenlernen kann und kleine Läden mit handwerklichen Produkten zeigen das wahre Gesicht der Stadt. Nicht versäumen darf man einen Besuch des English Market, der mit seinen Biowaren, Cafès, Obst-, Gemüse- und Fischständen an einen orientalischen Bazar erinnert. Uns zieht es jedoch mehr in die Natur und wir beschließen Süd-West-Cork zu erobern. Je weiter wir in den Westen kommen, desto zerklüfteter erscheint die Landschaft. An der Küste mit ihren kleinen und großen Häfen, Buchten und Meeresarmen, treffen wir auf abenteuerlustige Surfer, Angler und Kajakfahrer, die diese Gegend lieben. Trotzdem hat man in West-Cork nie das Gefühl, es wäre überlaufen. Es ist ein Fleckchen mit hübschen Kleinstädten, verlassenen Stränden, malerischen Halbinseln und zahlreichen kleinen, wunderschönen Inseln vor der Küste. In der Roaringwater Bay liegen die Carbery`s Hundred Isles, von denen wir uns zwei näher ansehen wollen.

Die Gaeltacht (Gaeltacht Regionen sind offiziell Irisch sprechend) Insel Oileán Chléire oder Cape Clear, ist Irlands südlichste bewohnte Insel und ein Paradies der Einsamkeit und der Inspiration. Wildromantisch zeigt sich uns die nur knapp 5 km lange und 2 km breite Insel, deren schroffe Hügel mit wilden Blumen bedeckt sind und überall Ginster zwischen den Trockenmauern hervor spitzen. Nur 13 km vor der Küste von West Cork vorgelagert, hat sich dort schon in vergangenen Zeiten eine stolze Kultur entwickelt. Davon zeugen bis heute die stehenden Megalith Steine eines 5000 Jahre alten Hünengrabes sowie eine aus dem 14. Jahrhundert stammende Burgruine.

Fastnet-Rock, einer der 10 berühmtesten Leuchttürme der Welt

Es ist wohl die Mischung aus Flora und Fauna auf Cape Clear, deren beneidenswerte Landschaft mit ihren Natur-Häfen, Klippen und malerischen Kiesstrände zum Charme der unberührten Insel beitragen. Da sich hier auch seltene Zugvögel wohlfühlen, gibt es auf Oileán Chléire das einzige bemannte

Observatorium Irlands, das zur Arterhaltung beiträgt und Vogelbeobachtern sogar Unterkünfte bietet. Zu sehen gibt es aber noch viel mehr: alljährlich werden Wale, Sonnen-fische, Haie und ganz regelmäßig auch Delfine vor der Insel gesichtet und mit ein bisschen Glück sogar seltene Schildkröten-Arten.

Wer das Glück hat mit Nic Slocum auf seinem Katmamaran auf Whale-Watching-Tour zu gehen, darf mit ihm vielleicht noch bis zum Fastnet-Rock, einem der 10 berühmtesten Leuchttürme der Welt hinaus schippern – Seetüchtigkeit vorausgesetzt! Den alten Leuchtturm von Cape Clear kann man hingehen genüsslich zu Fuß oder auf einer Tour mit dem Inselbusfahrer Firdia O’Liathan erkunden! Er zeigt mir – allerdings nur aus der Ferne – auch den „Glamping“-Platz Chléire Haven, wo man in Jurten und Tipis auf angenehme Betten und allen Komfort treffen soll! Zusammen mit der herzlichen Gastfreundschaft der zweisprachigen Insulaner, die von der Hektik des Festlandes entfernt ihre ganz eigene Art entwickelt haben, erfahren wir neben aller Entspannung und Ruhe noch so manche Anekdoten, denn Geschichten erzählen gehört zu den Leidenschaften der Inselbewohner.

Heir Island, ein Stück vom Paradies

Heir Island, manchmal auch als Inishodriscol genannt ist etwas nördlicher gelegen und lockt uns aus einem ganz anderen Grund an. Wir erreichen die 2,5 km lange und 1,5 km breite Insel, die nur rund 25-30 ganzjährige Bewohner zählt, in nur fünf Minuten mit der Fähre von Cunamore aus. Umgeben von Sherkin Island, Cape Clear, den Kalb-Inseln im Osten, Skeams im Westen und Mount Gabriel im Norden, bietet sich hier ein unvergleichliches Panorama.

Heir scheint wie ein kleines Stück vom Paradies mit seiner einzigartigen unberührten Landschaft und den bezaubernden Häuschen aus den 1920er Jahren. Liebevoll wurden auch später nachfolgende Häuser diesem Bau-Stil angepasst.

Dank seiner herrlichen Sandstrände ist das kleine Eiland ein ideales Reiseziel für Segler, Schwimmer, Taucher, aber auch für Kajak-Freunde, die vom Meer aus kleine Buchten und Höhlen entdecken wollen. Wanderer, Künstler und Fotografen lassen sich vom spektakulären Blick auf die Carbery Hundred Isles inspirieren und nehmen unvergessliche Eindrücke mit nach Hause. Wer an der Küste von West Cork Urlaub macht und gutes Essen liebt, sollte wie wir dieses gesegnete Fleckchen Erde unbedingt besuchen. Unter Gourmets ist die winzige Insel nämlich ein Begriff! Von nah und fern kommen hier Feinschmecker her um zu genießen, aber auch um ihre eigenen Koch-Geschicklichkeiten den nötigen Feinschliff zu geben! Andere besuchen den preisgekrönten Bäcker Patrick Ryan, der eine Backschule auf Heir-Island eröffnete, nicht nur um selbst der städtischen Hektik zu entfliehen, sondern, um in der geeigneten ursprünglichen Gegend die alten Backtraditionen Irlands wiederzubeleben.

Morgenstimmung bei Inchydoney

Die Inselbewohner lieben ihre Heimat leidenschaftlich, die mit ihrer Traum – Landschaft die Sinne zu streicheln scheint und eine Art Zufluchtsort von den Wirrungen und der Hektik der modernen Welt bietet. So kommt es nicht selten vor, dass aus einem geplanten Tagestripp bei manchen Gästen eine ganze Woche Auszeit wird!
Text und Bildmaterial: Adelheid Wanninger
Erschienen in “CAMPING”, Ausgabe September 2013

Mehr Informationen

www.ireland.com

 

 

Flüge

www.airlingus.de

 

Camping

www.camping-ireland.ie

www.yurt-holidays-ireland.com

 

Direktfähren

mit Irish Ferries
www.irlandfaehre.de


Inselfähren

www.capeclearferry.com (von Baltimore aus) oder mit www.whalewatchwestcork.com(Nic Slocum)

www.heirislandferries.com (von Baltimore oder Cunnamore aus)

www.harbourqueenferry.com(nach Garnish von Glengarriff aus)

 

Backschule auf Heir: www.thefirehouse.ie

Dank der geschützten Lage und des fast subtropischen Klimas findet man hier die verschiedensten Pflanzen und kann auf der Überfahrt vom oder zum Festland zahlreiche Seerobben beobachten, die auf den vorgelagerten Felsen im Süden der Insel die Sonne genießen.

Ein Tipp für einen Tagesausflug ist auch Garinish Island (oder Ilnacullin): Irlands Garten Eden, ca.17 km von Bantry entfernt. Versteckt im Hafen von Glengariff beheimatet die Insel einige Ziergärten, die von Gartendesigner Howard Peto angelegt wurden.

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