Ausgangspunkt ist dabei die quirlige Universitätsstadt Cork: kosmopolitisch und doch intim. Zahlreiche Theater, Galerien und interessante Kirchenbauten zeugen vom weltmännischen Flair, schummrige Pubs in denen man bei traditioneller Live-Musik Einheimische kennenlernen kann und kleine Läden mit handwerklichen Produkten zeigen das wahre Gesicht der Stadt. Nicht versäumen darf man einen Besuch des English Market, der mit seinen Biowaren, Cafès, Obst-, Gemüse- und Fischständen an einen orientalischen Bazar erinnert. Uns zieht es jedoch mehr in die Natur und wir beschließen Süd-West-Cork zu erobern. Je weiter wir in den Westen kommen, desto zerklüfteter erscheint die Landschaft. An der Küste mit ihren kleinen und großen Häfen, Buchten und Meeresarmen, treffen wir auf abenteuerlustige Surfer, Angler und Kajakfahrer, die diese Gegend lieben. Trotzdem hat man in West-Cork nie das Gefühl, es wäre überlaufen. Es ist ein Fleckchen mit hübschen Kleinstädten, verlassenen Stränden, malerischen Halbinseln und zahlreichen kleinen, wunderschönen Inseln vor der Küste. In der Roaringwater Bay liegen die Carbery`s Hundred Isles, von denen wir uns zwei näher ansehen wollen.

Fastnet-Rock, einer der 10 berühmtesten Leuchttürme der Welt
Es ist wohl die Mischung aus Flora und Fauna auf Cape Clear, deren beneidenswerte Landschaft mit ihren Natur-Häfen, Klippen und malerischen Kiesstrände zum Charme der unberührten Insel beitragen. Da sich hier auch seltene Zugvögel wohlfühlen, gibt es auf Oileán Chléire das einzige bemannte
Observatorium Irlands, das zur Arterhaltung beiträgt und Vogelbeobachtern sogar Unterkünfte bietet. Zu sehen gibt es aber noch viel mehr: alljährlich werden Wale, Sonnen-fische, Haie und ganz regelmäßig auch Delfine vor der Insel gesichtet und mit ein bisschen Glück sogar seltene Schildkröten-Arten.
Wer das Glück hat mit Nic Slocum auf seinem Katmamaran auf Whale-Watching-Tour zu gehen, darf mit ihm vielleicht noch bis zum Fastnet-Rock, einem der 10 berühmtesten Leuchttürme der Welt hinaus schippern – Seetüchtigkeit vorausgesetzt! Den alten Leuchtturm von Cape Clear kann man hingehen genüsslich zu Fuß oder auf einer Tour mit dem Inselbusfahrer Firdia O’Liathan erkunden! Er zeigt mir – allerdings nur aus der Ferne – auch den „Glamping“-Platz Chléire Haven, wo man in Jurten und Tipis auf angenehme Betten und allen Komfort treffen soll! Zusammen mit der herzlichen Gastfreundschaft der zweisprachigen Insulaner, die von der Hektik des Festlandes entfernt ihre ganz eigene Art entwickelt haben, erfahren wir neben aller Entspannung und Ruhe noch so manche Anekdoten, denn Geschichten erzählen gehört zu den Leidenschaften der Inselbewohner.


Heir Island, ein Stück vom Paradies
Heir Island, manchmal auch als Inishodriscol genannt ist etwas nördlicher gelegen und lockt uns aus einem ganz anderen Grund an. Wir erreichen die 2,5 km lange und 1,5 km breite Insel, die nur rund 25-30 ganzjährige Bewohner zählt, in nur fünf Minuten mit der Fähre von Cunamore aus. Umgeben von Sherkin Island, Cape Clear, den Kalb-Inseln im Osten, Skeams im Westen und Mount Gabriel im Norden, bietet sich hier ein unvergleichliches Panorama.
Heir scheint wie ein kleines Stück vom Paradies mit seiner einzigartigen unberührten Landschaft und den bezaubernden Häuschen aus den 1920er Jahren. Liebevoll wurden auch später nachfolgende Häuser diesem Bau-Stil angepasst.

Morgenstimmung bei Inchydoney

Erschienen in “CAMPING”, Ausgabe September 2013
Mehr Informationen
Flüge
Camping
Direktfähren
mit Irish Ferries
www.irlandfaehre.de
Inselfähren
www.capeclearferry.com (von Baltimore aus) oder mit www.whalewatchwestcork.com(Nic Slocum)
www.heirislandferries.com (von Baltimore oder Cunnamore aus)
www.harbourqueenferry.com(nach Garnish von Glengarriff aus)
Backschule auf Heir: www.thefirehouse.ie
Ein Tipp für einen Tagesausflug ist auch Garinish Island (oder Ilnacullin): Irlands Garten Eden, ca.17 km von Bantry entfernt. Versteckt im Hafen von Glengariff beheimatet die Insel einige Ziergärten, die von Gartendesigner Howard Peto angelegt wurden.